Herzlich Willkommen im Waldkindergarten
– ein Tagesablauf
Um 7.30 h treffen wir uns auf dem Hüttengelände im Wald, und nachdem sich die Eltern verabschiedet haben, begrüßen wir uns im Morgenkreis. Wir singen ein Begrüßungslied und Paula (4) zählt heute die Kinder und es wird bewusst wahrgenommen, wer heute warum fehlt. Anschließend spielen wir ein Bewegungsspiel und besprechen, wo wir den größten Teil des Vormittags verbringen werden.
Nun starten wir gut angekommen in den Tag und erobern das Museum mit dem angrenzenden Wald- und Wiesengebiet. Wir haben Glück und einen sonnigen Tag erwischt, deshalb ziehen wir zur Wiese am Waldrand. Auf dem Weg dorthin entdecken wir die ersten Frühlingsboten – Käfer kreuzen unseren Weg; Krokusse, Goldsternchen und Narzissen recken uns ihre Köpfe entgegen; von überall erklingt fröhliches Vogelgezwitscher und wir können den Kohlmeisen beim Nestbau zusehen. Auf der Wiese angekommen werden die Rucksäcke abgeschnallt, es bilden sich schnell verschiedene Spielgruppen – es ist Freispielzeit.
Einige wollen Pferd spielen, stecken die Wiese ab und drehen sich Kordeln als Zügel; Andere sind wild und wollen ihre Burg verteidigen und sichern; eine Gruppe zieht mit einer Lupendose auf Käferjagd (Nach dem Bestimmen geht’s wieder in die Freiheit!). David entdeckt den ersten Zitronenfalter in der Hecke, der durch die intensiven Sonnestrahlen geweckt wurde. Zitronenfalter überwintern ungeschützt am Zweig in Hecken – so klein, so zart und doch so widerstandsfähig! Die Natur steckt voller Wunder, man muss nur die Sinne öffnen und sich Zeit zum Verweilen gönnen. Franzi (3) räkelt sich in der Hängematte, beobachtet die Wolken und hängt ihren Gedanken nach. Für jeden ist soviel Raum, wie er benötigt, und soviel Nähe wie ihm gut tut! Die Erzieherinnen begleiten die Kinder bei ihren Aktivitäten und/oder beobachten die Gruppe, um jedes Kind wahrzunehmen.
Um 10.00 h wird ans „Pipi“ machen erinnert, die Hände gewaschen und dann das mitgebrachte Frühstück verzehrt – denn Hunger haben jetzt alle! Das gemeinsame Frühstück im Sitzkreis ist eine weitere Gelegenheit zum Gedankenaustausch, Besprechung von Gruppenaktivitäten, Erzählen von Erlebtem oder zum Lauschen beim Vorlesen eines Bilderbuches – heute lesen wir eine Pettersson-und-Findus-Geschichte von Sven Nordqvist.
Nach dem Frühstück breiten wir die Maldecken aus und tuschen auf riesigen Papierblättern, das macht allen Spaß. Die Kinder tauchen in die Farben und es entstehen wunderschöne Kunstwerke: kunterbunt, mit Pferden, Blumen und natürlich mit herrlichen Schmetterlingen – Zitronenfaltern.
Viel zu schnell ist es 12.30 h, die Sachen müssen gepackt und die Rucksäcke auf die Rücken geschnallt werden. Die glücklichen, buntverschmierten und etwas müden Kinder ziehen fröhlich zur Hütte. Dort werden die „13.00 Uhr-Kinder“ von ihren Eltern erwartet und die „Mittagskinder“ speisen in Ruhe in der Hütte bis sie um 14.00 abgeholt werden. – Guten Appetit!
P.S.: Juchhuu, morgen soll es regnen – dann springen wir die Pfützen leer!!